Die Ornithologen unterteilen sich in drei AbteilungenKERZERS |Die Mitglieder des Ornithologischen Vereins Kerzers und Umgebung (OVK) sollen dieMöglichkeit haben, sich BirdLife Schweiz anzuschliessen, dem schweizerischen Verband fürVogelschutz. Die Statuten des Vereins sehen das so vor. Nur: Für lokale Vereine geht das einzig über eine Kantonalsektion.Weil es im Kanton Freiburg keinesolche gibt, orientieren sich die Kerzerser Ornithologen nun in Richtung Bern. Die Hauptversammlung machte amvergangenen Freitag dafür den Weg frei. Das hat allerdings weitere Auswirkungen: Weil der Berner Vogelschutz nur reine Vogelschutz- abteilungen akzeptiert, musste sich der OVK , der auch Kleintierzüchter in seinen Reihen hat, neueStrukturen geben.Dies geschieht mit derSchaffung von dreiverschiedenen Abteilungen innerhalb des Vereins.tn / ko
Bericht im Anzeiger von Kerzers am 30.03.2022 von Tanja Nösberger
Der Ornithologische Verein Kerzers und Umgebung hat an seiner 93. Hauptversammlungdie neuen Statuten genehmigt und damit den Weg für den Beitritt zum Berner Vogelschutz und damit zu BirdLife Schweiz geebnet.Die Mitglieder des Ornithologischen Vereins (Kerzers und Umgebung (OVK) leisten einen wichtigenBeitrag zum Tierwohl und zur Erhaltung der Biodiversität. <Was wir im Kleinen tun, hat in einemregionalen, nationalen oder gar internationalen Kontext einewesentlich grössere und hoffentlichnachhaltige Wirkung>, sagte Bruno Goetschi, Präsident des Vereins, anlässlich der 93. Haupt-versammlung am vergangenen Freitag.ln drei Abteilungen unterteiltDeshalb sollen die am Vogel- und Naturschutz interessierten Mitglieder des OVK die Möglichkeit haben,sich der nationalen Organisation BirdLife Schweiz anzuschliessen. Dies war bereits in den aktuellen Statuten aus dem Jahr 2009 so vorgesehen, war jedoch bisher nicht umgesetzt worden. Der Anschluss an BirdLife Schweiz ist für lokale Vereine nur über eine Kantonalsektion möglich.Da der Kanton Freiburg keine solche Sektion hat, bemühte sich der Vorstand des OVK um einen Anschluss an den BernerVogelschutz (BVS), den bernischen BirdLife Kantonalverband.Da der BVS abernur reine Vogelschutz Abteilungen akzeptiert, musste sich der OVK (der auch Kleintierzüchter in seinenReihen hat, neue Strukturen geben. So wird in den neuen Statuten die Schaffung von drei neuen Abteilungen innerhalb des Vereins festgehalten:die Abteilung Vogel-/Naturschutz mit Anschluss an BirdLife.die Abteilung Vogel-/Naturschutz mit Anschluss an die Vereinigung Vogel- und Naturschutz (VVN). und die Abteilung Kleintierzucht mit Anschluss an den Verband Kleintiere Schweiz.Eine Mitgliedschaft im OVK ist auch in Zukunft ohne Kombination mit BirdLife möglich, der Anschluss ist freiwillig. Sowohl der Antrag zu einem Beitritt zum BVS als auch die Genehmigung der neuen Statuten kamen an der Hauptversammlung zur Abstimmung.Bruno Goetschi würdigte zunächst aber die Arbeit der Kleintierzüchter: <Sie haben intensiv für unseren Verein gearbeitet und ihn dorthin gebracht, woer heute ist. Deshalb müssen die Kleintierzüchter nach wievor ihren Platz im OVK haben, auch wenn sich die Hauptausrichtung unseres Vereins ändern wird.>Dank an die KleintierzüchterManfred Zimmermann, Präsident des BernerVogelschutzes (BVS), dankte allen Mitgliedern des OVKauch den Kleintierzüchtern: <Für mich haben sowohl die Vogelschützer als auch die Kleintierzüchter ihreDaseinsberechtigung. Das Engagement von euch allen zeugt von der Sorgfalt den Tieren gegenüber. Wichtig ist, dass man einander hilft, so, wie ihr das handhabt.> Zimmermann berichtete den Anwesenden über die Tätigkeiten des BVS und seine Projekte, unter anderem im Auriedim freiburgischen Kleinbösingen: <Vögel kennen schliesslich auch keine Grenzen.>Ein Anwesender äusserte Bedenken zurSchaffung von verschiedenen Abteilungen: <Das ist derlangfristige Tod des Vereins.> Dem widersprach eine Vereinskollegin: <Ein Beitrittzu BirdLife Schweizist freiwillig und hat auf unser Vereinsleben keinen Einfluss.>Die Mehrheit der Stimmberechtigten Mitglieder sah dies auch so: Der Antrag füreinen Beitritt zum BVS und somit auch zu BirdLife Schweiz wurde mit 18 Stimmen bei drei Enthaltungen angenommen. Auch die neuen Statuten wurden mit 20 Stimmen bei einer Enthaltung genehmigt.lmmer mehr MauerseglerIn seinem Jahresbericht blickte Präsident Bruno Goetschi auf das vergangene Vereinsjahr zurück. Erberichtete auch über die Erfolge der Kleintierzüchter, die an mehreren nationalen und regionalenSchauen Rassensiege geholt haben.Sekretär Ernst Balmer präsentierte die Statistik der Nistplätze.Besonders stolz ist der Ovk auf die wachsende Population der Mauersegler. Seit 1997 werden ihreBestände auf dem Kirchturm in Kerzes gezählt, und sie sind stetig angestiegen: 2021 wurden in den 76Nistkästen 134 Jungvögel gezählt. Auch zu einem Projekt der Vogelwarrte Schweiz im Grossen Moss gibtes Erfreuliches zu berichten: 2021 wurden 165 junge Schleiereulen gezählt, was einer bedeutenden Zunahme entspricht. Ein schweres Jahr haben hingegen die Störche hinter sich, viele haben den Hagelsturm im Juni 2021 nicht überlebt. Nichtsdestotrotz sind viele der grossen Vögel bereits wieder auf den Feldernin und um Kerzers zu sehen. Auch zu den Singvögeln wird Sorge getragen: 25 Aktivmitglieder des Vereins betreuen jeweils ein Waldrevier. Insgesamt haben sie 442 Nistkästen plaziert und 351 Bruten gezählt, vor allem von Kohl- und Blaumeisen.Aktivmitglieder gesuchtNach sechs Jahren ist Peter Höinghaus aus dem Vorstand zurückgetreten; die restlichenVorstandsmitglieder wurden für zwei Jahre wiedergewählt. Bruno Goetschi, der als Präsident bestätigtwurde, blickte in die Zukunft: <Wir Vorstandsmitglieder sind nicht mehr die Jüngsten. Deshalb ist davonauszugehen, dass es altersbedingt in den kommenden Jahren zu weiteren Rücktritten kommen wird.> Soist der OVK auf der Suche nach neuen Aktivmitgliedern, die unter anderem die Betreuung der Nistplätze der Singvögel in den Waldrevieren sicherstellen.Per Ende des vergangenen Jahres zählte der Verein 206 Mitglieder, davon 35 Aktivmitglieder. In denvergangenen Jahren nahm der Mitgliederbestand stets leicht ab.Vom Beitritt zum Berner Vogelschutz und zu BirdLife Schweiz erhofft man sich deshalb auch, neue Mitglieder zu erreichen, die sich für den Vogel- und Naturschutz engagieren möchten.tn